Präventionsnetzwerk Ortenaukreis erhält weitere Förderung - Mit der Förderung sollen die seit 2018 im Kreis aufgebauten Präventionsnetzwerke gegen Kinder- und Jugendarmut verstetigt werden
Das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) hat den Zuschlag für eine vierte Fördertranche für das Projekt „Gegen Kinder- und Jugendarmut und für Gesundheit“ erhalten. Insgesamt 30.000 Euro fließen ab September 2023 in den Ortenaukreis. Mit der Förderung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg sollen die seit 2018 im Kreis aufgebauten Präventionsnetzwerke gegen Kinder- und Jugendarmut verstetigt werden.
Zum 31. August 2023 endet die dritte Projektlaufzeit zum Thema Kinderarmut des Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO). In einer Abschlussveranstaltung am 11. Juli 2023 im Zedernsaal Kehl zogen die beteiligten Akteure ein positives Fazit und betonten die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den engagierten Netzwerkpartnern der Stadt Kehl. In den vergangenen zwei Projektjahren wurden insbesondere in Kehl verschiedene Maßnahmen zur Prävention von Armut und Förderung von Gesundheit umgesetzt, welche nun im gesamten Kreisgebiet verstetigt werden sollen.
Zur Abschlusstagung lud das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis Fachkräfte aus Praxis und Forschung ein. Neben Irina Volf vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik waren auch Mitarbeitende der Stadt Kehl, der Kommunalen Arbeitsförderung, der Hebelschule Kehl, des Jugendamtes und weiterer Kindertageseinrichtungen und Schulen aus der Raumschaft Kehl anwesend. Neben der systemübergreifenden Vernetzungsarbeit zeichnet sich die Projektarbeit mit dem Ziel die von Armut betroffenen und bedrohten Familien aus der Stadt Kehl zu stärken, insbesondere auch durch eine Beteiligungsmöglichkeit von Jugendlichen der Hebelschule Kehl aus. Über das gesamte Schuljahr 2022/2023 hinweg wurde dort die Kursreihe „Erwachsenwerden leichtgemacht!“ in den Ganztagesplan integriert. Wöchentlich erhielten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 verschiedene Impulse und Tipps zu gängigen Themen des Erwachsenwerdens (z.B. Miete, Steuern, Berufsbildung). Dabei wurde die Hebelschule kontinuierlich von dem Netzwerkkoordinator Henri Becsangèle, aus dem Team des PNO, begleitet.
„Es ist unglaublich schön zu sehen, welcher Zusammenhalt über diese Projektzeit innerhalb der Klasse entstanden ist. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich öffnen, ihre Sorgen teilen und erhielten alltagsnahe Tipps in vielen für sie relevanten Bereichen. Wir haben fest vor, die Kursinhalte auch weiterhin in unserer Schule umzusetzen“, zeigt sich Mariana Timm, Konrektorin der Hebelschule Kehl, erfreut über die Ergebnisse der Zusammenarbeit.
Moritz Schulz, Leiter des Amtes für Soziale und Psychologische Dienste des Ortenaukreises, stellt klar: „Armut geht uns alle an und erfordert ein gesamtgesellschaftliches Engagement. Das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis steht für ein Erfolgsmodell der Prävention und Gesundheitsförderung und setzt wichtige Impulse, wie ein gesundes Aufwachsen gelingen kann. Diesen Weg wollen wir weitergehen“.
Mit dem positiven Zuwendungsbescheid vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg wird ab September 2023 das Ziel der Verstetigung von etablierten Präventionsnetzwerken gegen Kinder- und Jugendarmut weiterverfolgt. Kinder, Jugendliche und deren Familien sollen auch künftig von unterstützenden Maßnahmen, wie zahlreichen Bedarfsorientierten Fortbildungen für Fach- und Lehrkräfte aus Kitas und Schulen, aber auch von Angeboten, die sich direkt an die Kinder Jugendlichen und Familien richten, profitieren. Neben den bereits etablierten Angeboten ist die Produktion weiterer Podcasts und Informationsmaterialien zum Thema geplant und die Netzwerke, in denen sich Akteurinnen und Akteure aus dem Gesundheits-, Jugendhilfe-, und Bildungssystem gegen Kinder- und Jugendarmut engagieren, sollen weiter gestärkt werden.